Studie: Längere körperliche Bewegung kann das Risiko einer Herzinsuffizienz deutlich senken
Jennifer Lea Reynolds
Wenn Sie bisher jeden Tag eine halbe Stunde Sport getrieben haben und zufrieden waren, weil Sie damit den Empfehlungen von Organisationen wie der American Heart Association folgten, dann wird Sie das Folgende vermutlich überraschen. Eine Studie ergab nämlich, dass eine halbe Stunde täglich nicht ausreicht, um das Risiko von Herzproblemen zu senken.
Die Studie wurde unter anderem von Wissenschaftlern des University of Texas Southwestern Medical Center durchgeführt. Sie ergab, dass das Herzinsuffizienz-Risiko um 19 Prozent sank, wenn das Bewegungstraining doppelt so lange wie empfohlen durchgeführt wurde. Und bei allen Probanden, die viermal länger trainierten als empfohlen, d.h. zehn Stunden in der Woche, war dasRisiko sogar um 35 Prozent niedriger.
Im Vergleich zu der in den USA und England empfohlenen Dauer von zweieinhalb Stunden (150 Minuten) wöchentlich, durch die das Risiko laut der Studie um zehn Prozent sank, bedeutet das eine deutliche Verbesserung.
Denn so positiv ein zehn Prozent niedrigeres Risiko auch ist, es reicht nicht aus, die Herzgesundheit zu stärken. Wie die beteiligten Experten sagten, ist es einfach »nicht gut genug«.
Eine halbe Stunde Walking reicht nicht
Professor Jarett Berry aus Texas, der an der Studie beteiligt war, sagt:
»30 Minuten Walking am Tag, wie es in den Empfehlungen über körperliche Bewegung heißt, kann zu wenig sein – um das Risiko einer Herzinsuffizienz zu senken, ist deutlich mehr Bewegung nötig.« Mit anderen Worten: Mehr Bewegung ist besser für das Herz.
Für die in der Zeitschrift Circulationveröffentlichte Studie wurden die Daten von rund 370 000 Patienten ausgewertet, die in den vergangenen 15 Jahren ihr Herz hatten untersuchen lassen.
»Die Ergebnisse lassen darauf schließen, dass körperliche Aktivität über das empfohlene Maß hinaus … nötig ist, um das Herzinsuffizienz-Risiko deutlicher zu senken. Es bedarf weiterer Studien, in denen verschiedene Dosen von Aktivitäts-/Sport-Training verglichen werden, um die optimale Dosis körperlicher Aktivität für die Herzinsuffizienz-Prävention zu ermitteln.«
Die Ergebnisse sollten zu einer Überprüfung der derzeitigen Empfehlungen über körperliche Bewegung führen
Die American Heart Association betont, körperliche Aktivität sei entscheidend, um das Herz gesund zu erhalten und einen Schlaganfall zu verhüten. Die neueste Empfehlung bezieht jedoch die Erkenntnisse der genannten Studie nicht ein. Auf der Website heißt es: »Um die Herz-Kreislauf-Gesundheit zu stärken, empfehlen wir mindestens 150 Minuten leichten Sport in der Woche … 30Minuten täglich, fünfmal in der Woche, das lässt sich leicht merken.«
Die jüngste Studie zeigt, wie wichtig es ist, die Gesundheitsempfehlungen ständig zu studieren und wo immer erforderlich anzupassen. Da es ständig neue Erkenntnisse gibt, sollte man wissen, ob sie bestehende Methoden und seit Langem vorgebrachte Empfehlungen bestätigen oder nicht, und entsprechend handeln.
»Zukünftige Empfehlungen für körperliche Aktivität sollten diese Erkenntnisse berücksichtigen«, sagt die Wissenschaftlerin Ambarish Pandey, »und zur Prävention einer Herzinsuffizienz deutlichere Empfehlungen über den Wert längerer körperlicher Aktivität aussprechen«.
Im Weiteren erklärt sie, es habe in den vergangenen 30 Jahren zwar Fortschritte im Kampf gegen die koronare Herzkrankheit gegeben, dennoch sei die Häufigkeit der Herzinsuffizienz »nicht genügend zurückgegangen«. »Die Ergebnisse dieser Studie zeigen, dass mehr körperliche Aktivität helfen kann, der Herzinsuffizient entgegenzuwirken.«
Mehr körperliche Bewegung und Sport nützen einer zunehmend gesundheitsbewussten Gesellschaft
Dass körperliche Bewegung und Sport der allgemeinen Gesundheit, nicht nur der Herzgesundheit, dienen, wird immer mehr Menschen bewusst. Heute gibt es mehr Gesundheitsbewusste denn je, die auch alles achten, angefangen von den Inhaltsstoffen ihrer Lebensmittel bis zum richtigen Ausmaß an Sport.
Einige Ärzte bauen Sport sogar in ihre Patientenempfehlungen ein, wie beispielsweise ein Arzt aus Washington, D.C., der Schlagzeilen machte, weil er seinen übergewichtigen jungen Patienten »Parkrezepte« ausstellte. Gemeinsam mit der Parkverwaltung erarbeitet Dr. Robert Zarr mit seinen Patienten auf ihren Gesundheitszustand maßgeschneiderte Walking-Strecken. Oft empfiehlt er alternative Wege zur Arbeit oder zur Schule, bei denen seine jungen Patienten durch einen Park laufen müssen anstatt Bus oder Bahn zu nehmen.
Verwendete Quellen:
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