Sonntag, 18. Oktober 2015

Die Zahlen lügen nicht – eine schwere globale Rezession hat eingesetzt

Die Zahlen lügen nicht – eine schwere globale Rezession hat eingesetzt

Michael Snyder

Die größte Bank der westlichen Welt hat gerade erklärt, dass die Weltwirtschaft »bereits in einer Rezession« steckt. Wie die britische Großbank HSBC angab, ist der globale Handel dieses Jahr um 8,4 Prozent gesunken, während das globale BIP in US-Dollar umgerechnet um 3,4 Prozent fiel. Falls Sie also zu denjenigen gehören, die darauf warten, dass die nächste weltweite Wirtschaftskrise einsetzt, können Sie damit aufhören – die Rezession ist offiziell da.

Wie ich Ihnen gleich zeigen werde, flieht das Kapital in atemberaubendem Tempo aus den Schwellenländern. Die globalen Großbanken haben gewaltige Mengen an Krediten vergeben, die niemals zurückgezahlt werden, und es scheint, als habe weltweit eine größere Kreditklemme eingesetzt.
Erst vor wenigen Tagen hatte ich berichtet, dass IWF, Vereinte Nationen, die BIZ und die Citibankallesamt warnen, dass eine schwere Wirtschaftskrise unmittelbar bevorstehen könnte.

Diese Einschätzung veröffentlichen sie nicht, weil ihnen gerade danach ist, aber dennoch scheinen die meisten Amerikaner weiterhin der Meinung zu sein, es werde schon alles gut gehen. Es ist schon erstaunlich, wie blind der Großteil der Bevölkerung an das System glaubt.

Den Zahlen zufolge ging es der Weltwirtschaft zuletzt 2008 und 2009 so schlecht, als eine verheerende Rezession die Welt erschütterte. Wie HSBC schreibt, befinden wir uns »bereits in einer Dollar-Rezession«:
»Auch der globale Handel geht in alarmierendem Tempo zurück. Im Juni belief sich die Veränderung den aktuellsten Zahlen zufolge auf minus 8,4 Prozent. Ähnliche Rückgänge finden sich im Grunde nur während Phasen der Rezession.
Es ist ein interessanter Aspekt. Nach einem Kriterium befinden wir uns bereits in einer Rezession. Wie man auf der folgenden Seite in Tabelle 3 sieht, ist das in Dollar umgerechnete globale BIP bereits negativ, und zwar 1370 Mrd. Dollar entsprechend minus 3,4 Prozent. Wir befinden uns also bereits in einer Dollar-Rezession.«
Hier die Grafik, die ZeroHedge zusammen mit dem obigen Zitat veröffentlichte. Wie man sieht, ist das in Dollar umgerechnete globale BIP in den vergangenen Jahren nur ein einziges Mal schneller gefallen – während der furchtbaren Rezession vor sieben Jahren:


Aber dennoch laufen da draußen jede Menge völlig ahnungsloser Leute herum und verkünden: »Es ist doch gar nichts los.« Dabei mehren sich Tag für Tag die Anzeichen für bevorstehenden Ärger.

Erst vor wenigen Tagen beispielsweise veröffentlichte CNBC einen Artikel, in dem es heißt: »Die USA stehen dichter vor einer Deflation, als Sie vielleicht glauben.« Und Twitter hat geradeangekündigt, acht Prozent seiner gesamten Belegschaft entlassen zu wollen.

Doch die größten Probleme findet man derzeit natürlich in den Schwellenmärkten. Hier ein Auszug aus einem Artikel, der gerade auf der Website des Guardian veröffentlicht wurde und der den Titel trägt: »Die Weltwirtschaftsordnung bricht zusammen und dieses Mal gibt es wohl keinen Ausweg«.
Jetzt setzt Akt drei ein, und zwar in Ländern, die deutlich weniger dafür gewappnet sind, eine finanzielle Ansteckung zu verhindern, und wo die Banken anfälliger sind. Das globale Kapital flutete nämlich als nächstes die Schwellenmärkte, Länder wie die Türkei, Brasilien, Malaysia und China. Sie alle befanden sich aufgrund der extrem hohen Rohstoffpreise und dem seinerseits von ungebremster Kreditvergabe angetriebenen China-Boom in einem scheinbar endlosen Hoch. Zwischen 2010 und 2013 produzierte China mehr Zement als die USA während des gesamten 20. Jahrhunderts. Das konnte nicht ewig so weitergehen und das zeigt sich nun.
Chinas Banken sind im Grunde genommen pleite. Von den gewaltigen Darlehen, die sie aufgenommen haben, werden nur wenige je zurückgezahlt werden, also können sie Kredite nicht zu den Raten vergeben, die es bräuchte, um Chinas einst superhohe, aber illusorische Wachstumsraten fortzusetzen. Chinas wahres Wachstum liegt nun unterhalb dessen, was zu Maos Zeiten erreicht wurde. Die Wirtschaftskrise wird die zutiefst korrupte Kommunistische Partei in eine Legitimierungskrise stürzen. Die Rohstoffpreise sind in den Keller gefallen.
In Scharen wird das Kapital aus den Schwellenmärkten abgezogen. Zurück bleiben überschuldete Unternehmen, verschuldete Haushalte und geplagte Banken. Aber die Schwellenländer verfügen nicht über Institutionen, die wie dieFederal Reserve oder die Europäische Zentralbank Rettungspakete schnüren könnten. Aber diese Nationen machen mehr als die Hälfte des globalen BIP aus. Wen wundert es da, dass der IWF besorgt ist?
Es ist das eine, wenn der Economic Collapse Blog davor warnt, dass die Weltwirtschaftsordnung vor dem Zusammenbruch steht, aber wir sprechen hier vom Guardian, einer der größten Tageszeitungen Großbritanniens.

Bereits im Juli schrieb ich über die Probleme mit den Schwellenländern, aber damals begriffen nur sehr wenige den wahren Ernst der Lage.

Inzwischen jedoch bezeichnen es Bankenriesen wie Goldman Sachs als dritte Phase der aktuellen globalen Finanzkrise. Hier ein Auszug aus einem aktuellen CNBC-Artikel, der die Frage aufwirft: »Stellen die Unruhen in den Schwellenmärkten die dritte Phase der Finanzkrise dar? Goldman sagt ja«
Schwellenmärkte durchlaufen derzeit nicht einfach nur eine neue Schwächephase –es handele sich um die dritte Welle der globalen Finanzkrise, sagt Goldman Sachs.
»Wachsende Unsicherheit, was das Schwächeln der Schwellenmärkte für Folgen haben wird, gesunkene Rohstoffpreise und die Aussicht auf steigende Zinssätze in den USA wecken neue Bedenken, was die Nachhaltigkeit von Kursanstiegen der Wertpapiere anbelangt. Das stelle eine neue Welle in der globalen Finanzkrise dar«, schrieb Goldman vergangene Woche an seine Anleger.
Die Welle auf den Schwellenmärkten fällt zusammen mit dem Zusammenbruch der Rohstoffpreise. Vorangegangen war die Phase in den USA, wo der Crash der Immobilienmärkte hohe Wellen schlug, und der Phase in Europa, wohin sich die US-Krise mit negativen Folgen für die Staatsverschuldung der dortigen Länder ausbreitete, so die Bank.
Wenn Goldman Sachs anfängt, genau wie der Economic Collapse Blog zu klingen, weiß man, was die Stunde geschlagen hat. Ich warne bereits seit Jahren vor einer »Serie von Wellen«.

Wann werden die Menschen aufwachen? Was ist noch alles nötig? Die Krise ist real, sie geschieht hier und jetzt.

Viele Amerikaner werden trotzdem weiterhin die Augen verschließen, bis der Dow Jones Industrial Average weitere Tausende Punkte verloren hat. Und dahin geht die Reise. Hoffen wir, dass bis dahin noch einige Zeit verstreicht, denn wenn es erst einmal so weit gekommen ist, wird unser aller Leben ziemlich verrückt werden.

Dabei wissen doch viele Amerikaner in Wahrheit, dass schlechte Zeiten aufziehen. Sehen Sie sich nur die folgenden Zahlen an, die CNBC kürzlich bekanntgab:
Die Umfrage CNBC All-America Economic Survey zeigt eine unveränderte Einschätzung der Menschen, was die wirtschaftliche Lage des Landes anbelangt. 23 Prozent der Befragten sagten, die Lage sei gut bis hervorragend, 42 Prozent sagten, sie sei mittelmäßig. Rund ein Drittel erklärte, der Wirtschaft gehe es schlecht. Das sind drei Prozentpunkte mehr als im Juni.
Der Anteil der Amerikaner hingegen, die eine Verschlechterung der wirtschaftlichen Lage erwarten, stieg um sechs Punkte auf 32 Prozent. Das ist der höchste Wert, seit die Regierungsbehörden 2013 zwischenzeitlich ihre Tätigkeit einstellen mussten. Nur 22 Prozent rechnen mit einer Verbesserung der Lage, das sind zwei Punkte weniger als im Juni und so wenige wie seit 2008 nicht mehr. Damals suchte eine Rezession das Land heim.
Wenn Sie glauben wollen, irgendwie werde das alles schon wieder, dann nur zu, glauben Sie das ruhig. Ich kann Ihnen nur die Fakten präsentieren. Seit Monaten warne ich vor dieser Finanzkrise, die sich da jetzt direkt vor unseren Augen wie ein Eisenbahnunglück in Zeitlupe abspielt.

In der nächsten Phase werden die Dinge deutlich schneller ablaufen. Das Leben, wie wir es kennen, wird es dann nicht mehr geben.

Uns allen stehen gewaltige Veränderungen bevor. Ich kann nur hoffen, dass Sie sich auf die Zukunft vorbereitet haben. Falls nicht, möchte ich nicht in Ihrer Haut stecken.





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