Sonntag, 4. Oktober 2015

Omega-3-Fettsäuren schützen das Herzgewebe nach einem Herzinfarkt

Omega-3-Fettsäuren schützen das Herzgewebe nach einem Herzinfarkt

Jennifer Lea Reynolds

Viele meinen, das Leben nach einem Herzinfarkt sei beschwerlich und voller gesundheitlicher Probleme, aber wie eine neue Studie des American College of Cardiology (ACC) zeigt, muss das nicht unbedingt stimmen. Wie die Studie ergab, trägt die Einnahme von Omega-3-Fettsäuren zum Erhalt der Herzgesundheit bei.

Die herzschützende Wirkung von Omega-3-Fettsäuren wurde beim 64. wissenschaftlichen Jahrestreffen des ACC in San Diego vorgestellt. Die Wissenschaftler diskutierten, dass die Fettsäuren offenbar das Niveau von Entzündungen senken und zusätzliche Probleme der Herzfunktion bekämpfen. Darüber hinaus betonte der Arzt und Autor Raymond W. Kwong, derVerzehr solcher Fettsäuren helfe dem Herzen, »zusätzlich zur Standardbehandlung«.

Auswirkungen von Omega-3-Fettsäuren in Bezug auf die Herzgesundheit nach einem Herzinfarkt »ziemlich groß«

Kwong, der auch Direktor der Abteilung für Herz-Kernspintomografie am Brigham and Women’s Hospital in Boston ist, nannte die Ergebnisse dieser Studie beeindruckend für Patienten nach einem Herzinfarkt: »Die Auswirkungen dieser Studie könnten ziemlich groß sein.«

In einer Presseerklärung betonte das ACC, jedes Jahr erlitten rund 720 000 Amerikaner einen Herzinfarkt; in vielen Fällen sei das Herz anschließend geschädigt.

Die Studie wurde an 374 Patienten durchgeführt, die kurz zuvor einen Herzinfarkt erlitten hatten und nun eine Standardbehandlung erfuhren. Sie erhielten täglich entweder vier Gramm Omega-3-Fettsäuren (das entspricht 230 g Lachs) oder ein Placebo.

Mehrfach wurde das Blut untersucht, die Studie endete sechs Monate nach dem Herzinfarkt. Anschließend wurde das Herz mittels Kernspintomografie untersucht. Wie sich erwies, war das Herz der Patienten, die die Omega-3-Fettsäuren erhalten hatten, nach dem Herzinfarkt mit höherer Wahrscheinlichkeit gesünder.

Beispielsweise war die Herzfunktion bei den Patienten, die Omega-3-Fettsäuren einnahmen, im Vergleich zur Placebogruppe mit 29 Prozent geringerer Wahrscheinlichkeit verschlechtert.

Darüber hinaus wurde die Reduktion von ST2, einem Marker für systemische Entzündung, bei der Omega-3-Gruppe verbessert gefunden. Der Marker ist ein Hinweis auf gesunde Funktion von Herz und Gewebe.

»Omega-3-Fettsäuren wirken offenbar entzündungshemmend und fördern die Heilung des Herzgewebes«, sagte Kwong. »Das ist wichtig, denn andere entzündungshemmende Substanzen,auch Steroide und NSAIDs, haben bisher nach einem Myokard-Infarkt keine Wirkung gezeigt.«

Außerdem wird betont, dass diese Studie anders war als frühere, bei denen versucht wurde, den Zusammenhang zwischen Omega-3-Fettsäuren und Herzgesundheit zu demonstrieren: Erstmals wurde ein quantitatives bildgebendes Verfahren angewendet, um die Rolle dieser Säuren und den Herzschutz nach einem Infarkt zu bestimmen.

Zum Schutz des Herzens Omega-3-Fettsäuren, keine NSAIDs

NSAIDs (Schmerzmittel wie Aspirin und Ibuprofen) sind seit Langem umstritten. Viele Mediziner preisen ihren Nutzen insbesondere für Patienten, die einen Herzinfarkt überlebt haben; es wird aber auch über verheerende gesundheitliche Folgen berichtet.

Dr. Gunnar H. Gislason vom Gentofte-Universitätsklinikum in Kopenhagen warnt vor dem Einsatz von NSAIDs, da sie ein Gesundheitsrisiko darstellten. »Die Hinweise mehren sich, und es scheint, als sei das Risiko für Patienten, die bereits einen Herzinfarkt hatten, noch größer, als wir bisherdachten.«

Zudem berichtete die Zeitschrift Circulationüber einen Zusammenhang zwischen der Einnahme von NSAIDs und einem erhöhten Risiko für einen zweiten Herzinfarkt.

Lachs, Leinsamen und Walnüsse sind reich an Omega-3-Fettsäuren. Wie die WebsiteWorld’s Healthiest Foods meldet, helfen diese Nahrungsmittel nicht nur, das Risiko für Herz-Kreislauf-Erkrankungen zu mindern, sondern spielen eine Rolle bei der Ankurbelung der Gehirntätigkeit und mindern das Risiko von entzündungsbezogenen Erkrankungen.





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