Mittwoch, 30. September 2015

Sibirisches Riesenvirus: 30 000 Jahre alt und immer noch infektiös

Sibirisches Riesenvirus: 30 000 Jahre alt und immer noch infektiös

Andreas von Rétyi

Vor Kurzem stießen Forscher auf ein ungewöhnlich großes Virus im sibirischen Permafrost, das dort seit Jahrtausenden im gefriergetrockneten Stadium verharrt hatte. Die Virologen bestätigen, dass die uralten Viren nach wie vor infektiös sind. Zwar bezeichnen sie sie als »ungefährlich« für den Menschen, doch ist von Sicherheitsvorkehrungen die Rede, auch bei der künftigen Suche im ewigen Eis. In der Tiefe könnten bedrohliche Überraschungen lauern.

Die Geschichte klingt wieder einmal nach blanker Science-Fiction: Wissenschaftler entdeckten im ewig gefrorenen Boden Sibiriens ein ungewöhnliches, weil auch ungewöhnlich großes Virus – uralt, eiskalt und doch brandgefährlich.
Nun, ganz so scheint der Fall momentan glücklicherweise nicht gelagert zu sein. Zumindest die Forscher geben jedenfalls weitgehend Entwarnung hinsichtlich bestehender Gefahren für den Menschen. Doch wer kann hier wirklich sicher sein – und was bringt die Zukunft? Zumindest wirkt es nicht gerade sehr beruhigend, wenn Wissenschaftler auf bislang unbekannte, immer noch infektiöse Riesenviren im Eis stoßen.

Nicht ganz von ungefähr kommt dabei auch die Bezeichnung für eine Familie, die Pandoraviren. Denn auch die Forscher selbst hatten bei ihrer Arbeit den Eindruck, die Büchse der Pandora geöffnet zu haben, um dabei vielleicht unliebsame Überraschungen zu erleben.

Wie gesagt, noch scheint alles unbedenklich für den Menschen. Allerdings erweisen sich die Viren bereits als tickende Zeitbombe, die sogar noch nach 30 000 Jahren hochgehen kann. Sie gelten als potenziell infektiös, sobald sie aus der sibirischen Kälte aufgetaut werden. Das bestätigt auch Chantal Abergel vom Nationalen Wissenschaftlichen Forschungszentrum an der französischen Aix-Marseille-Universität.

Abergel ist Virologin, genau wie ihr Mann Jean-Michel Claverie, sowie Koautorin einer neuen Studie, in der auch das bislang unbekannte Riesenvirus Mollivirus sibericumpräsentiert wird. Im Jungpaläolithikum, also dem späteren Abschnitt der eurasischen Altsteinzeit, habe dieses Virus einzellige Amöben infiziert. M. Sibericum gehört einer »neuen« viralen Familie an. Es ist die vierte bislang entdeckte. Mittlerweile aber gehen die Forscher von einer enormen Vielfalt riesiger alter Viren aus.

Bis vor rund zehn Jahren herrschte allgemein noch der Irrglaube vor, Viren müssten stets winzig sein. Sie wurden mit Filtertechniken ausgesiebt, die größere Teilchen von vornherein zurückhielten. Eigentlich auch ein sehr passendes Bild dafür, wie wissenschaftliche Methodik zuweilen den Fortschritt aufhalten kann. Im Jahr 2003 aber berichteten Forscher im Fachblatt Science erstmalig von der Entdeckung des riesigen, Amöben infizierenden Mimivirus. Von da an begann die Jagd nach den Giganten unter den Viren.

Allgemein wird die Größe eines Virus in milliardstel Metern, sprich: Nanometern angegeben. Die typischen Maße liegen da bei etwa 20 Nanometern. Im Gegensatz dazu erreicht Megavirus chilensis rund 500 Nanometer. Nach dem Mimivirus folgten weitere Entdeckungen: nun wurden die Familien der Pandora- und Pithoviren bekannt, wobei Letztere in denselben Bodenproben aufgespürt wurden wieMollivirus sibericum, das mit 600 Nanometern noch größer ausfällt als seine bislang bekannten »Kollegen« und ein Genom von etwa 600 000 Basenpaaren umfasst.

Diese Bauanleitung für ein halbes Tausend Proteine gerät Wirtsorganismen bekanntlich zum Verhängnis, wenn Viren die Zelle dazu veranlassen, massenhaft virale Kopien zu produzieren – eine unheimliche Bedrohung für den Organismus, selbst wenn Forscher gerne darauf verweisen, dass Viren durchaus auch eine sehr positive Rolle in der Evolution spielten. So habe Einfluss auf die Evolution der Zellen die Entwicklung des Lebens enorm vorangetrieben.

Was nun die Riesenviren betrifft, wollen Abergel und ihre Kollegen jene wieder ans Tageslicht beförderten, neu auferstandenen Viren genauer untersuchen, um alle relevanten Einflüsse zu ergründen und herauszufinden, wie diese besondere Virengruppe entstanden ist. »Wir glauben, dass uns diese Riesenviren dabei helfen können zu verstehen, wie das Leben auf der Erdeentstanden ist.«

Bei ihren Studien stelle die angewandte Technik keinerlei Risiko für Menschen oder Tiere dar, so betont Abergel. Allerdings könne es in der Tiefe tatsächlich gefährliche Viren geben, die dort in Kältestarre verharren – Wesen in einer Welt zwischen Leben und Tod, die doch enorme Wirkungen zeitigen können, sobald sie aktiviert werden. M. sibericumwurde aus rund 30 Metern Tiefe nach oben geholt. Die Viren seien generell in so großer Tiefe verborgen, dass lediglich gezielte menschliche Grabungen oder Bohrungen sie wieder an die Erdoberfläche bringen könnten, beispielsweise auch bei der Suche nach Erdöl oder Erdgas.

Jetzt stehe fest, dass solche Viren tatsächlich mindestens über einige zigtausend Jahre hinweg infektiös bleiben können, so bestätigt Abergel. Doch Wissenschaftler müssten erst noch ein altes Virus finden, das auch Menschen zu infizieren in der Lage ist.

Nun, darauf dürfte die Öffentlichkeit kaum erpicht sein, eher schon Militär und geheimere Organisationen. Und schon im Januar 2013 haben wir an dieser Stelle hinsichtlich der Forschungen zum antarktischen Wostok-See gefragt: »Büchse der Pandora geöffnet?« Mittlerweile sind wir diesem Szenario doch wieder ein bedenkliches Stück nähergerückt.










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Dienstag, 29. September 2015

Füttern Sie Candida nicht – trinken Sie statt Limo und Säften aus dem Supermarkt lieber natürliche Limonade

Füttern Sie Candida nicht – trinken Sie statt Limo und Säften aus dem Supermarkt lieber natürliche Limonade

Kali Sinclair

Haben Sie damals den Film Der kleine Horrorladen gesehen? Wenn ja, erinnern Sie sich an die niedliche Pflanze aus dem All, die Seymour auffordert: »Füttere mich«. Wenn Sie mit einer Candida-Überwucherung leben, schreien in Ihrem Darm eine Milliarde kleiner Monster: »Füttere mich, Seymour«, und zwar rund um die Uhr, jeden Tag. Und was fressen sie am liebsten? Zucker!

Die Liste gesundheitlicher Beschwerden durch raffinierten Zucker ist beängstigend lang. Um den Zusammenhang mit Candida zu erläutern, konzentrieren wir uns auf die Darmgesundheit. Aber vergessen Sie nicht: Zucker füttert nicht nur Pilze, sondern auch Viren, schlechte Bakterien, Parasiten und Krebs.

Und er verändert den pH-Wert des Blutes, sodass der Körper gezwungen ist, Knochen und Zähnen Mineralstoffe zu entziehen, um den Wert wieder auszugleichen. Natürlich bedeutet Zucker auchProbleme mit dem Blutzucker. Aber zurück zum Darm…

Unser Darm ist ein Universum für sich. Billionen Bakterien leben im Darm, gute und so genannte schlechte. Vereinfacht gesagt verdienen sich die guten Bakterien die symbiotische Beziehung zu uns, indem sie schlechte Bakterien, Parasiten und Pilze in Schach halten. (Zusätzlich zu anderen wichtigen Pflichten, wie der Bildung von Neurotransmittern.)

Wenn wir Zucker essen, füttern und vermehren wir schlechte Bakterien und Candida

Candida vermehrt sich im Darm und verursacht eine Entzündung und Reizung des Gewebes, die den Biofilm, der das Darminnere auskleidet, angreift. Das Endergebnis ist das Syndrom des durchlässigen Darms, ein Vorläufer vieler Autoimmunerkrankungen und Allergien.

Das Verhältnis zwischen Candida und durchlässigem Darm und anderen Krankheiten ist eine reale, ständige Bedrohung, aber auch Candida selbst kann erheblichen Schaden anrichten. Ist die Darmwand erst einmal angegriffen, kann er in den gesamten Körper gelangen und in Gewebe und Organe eindringen.

Candida beginnt seinen Lebenszyklus als Einzeller, kann sich aber später in eine andere Form, die so genannten Hyphen, wandeln. Dabei handelt es sich um Tentakel, die Gewebe durchschneiden und sogar einzelne Zellen durchschneiden können. Sie wollen mit Sicherheit nicht, dass diese Pilze überall im Körper Amok laufen!

Versteckter Zucker

Zucker kann sich überall verstecken. Wenn wir an Zucker denken, stellen wir uns zumeist vor, wie wir ihn in unseren Kaffee, Tee oder unser Müsli rühren. In Wirklichkeit wird er fast allen abgepackten oder verarbeiteten Lebensmitteln zugegeben.

Wenn Sie die Etiketten lesen, finden Sie ihn auf der Liste, entweder als Form von Zucker oder von Maissirup.

Außerdem ist er in fast allen Getränken enthalten. Wir leben in einem Limo-Land. Die Coca-Pepsi-Industrie ist in unserer Kultur stark verwurzelt; ich habe mit eigenen Augen gesehen, wie eine Mutter ihrem acht Monate alten Baby mit einem Strohhalm Dr-Pepper-Limonade einflößte. Das Kind war zu klein, um aus einer Tasse zu trinken, aber Limo konnte es trinken?

Wenn Sie all dem versteckten zugesetzten Zucker aus dem Weg gehen möchten, hören Sie auf, verarbeitete Lebensmittel zu essen und zu trinken!

Dabei brauchen Sie nicht auf den Geschmack zu verzichten. Hier ist ein Rezept für ein gesundes, leckeres Getränk ohne Zucker oder künstliche Süßstoffe. Es kühlt nicht nur, sondern entgiftet gleichzeitig den Körper.

Rezept für Cranberry-Limonade
  • Ein großes Vier-Liter-Glasgefäß
  • Sauberes Quellwasser oder destilliertes Wasser
  • Eine Tasse reiner, zuckerfreier Bio-Cranberrysaft, nicht aus Konzentrat
  • drei frische Bio-Zitronen
  • Flüssige Stevia
  • Flüssiger Cayennepfeffer (nach Geschmack)
Das Gefäß zu 85 Prozent mit Quellwasser (oder destilliertem Wasser) füllen. Die Zitronen auspressen, den Saft in das Wasser geben. Cranberrysaft zufügen. Nach Geschmack zunächst Stevia und dann Cayenne zugeben. Wie viel Cayenne Sie nehmen, bleibt Ihnen überlassen. Aber je mehr, desto besser.

Wie Sie den Körper von Candida befreien

Wie werden wir also Candida los und machen unseren Darm wieder gesund mit der richtigen Balance guter Bakterien? Alles beginnt mit der bestmöglichen Ernährung.

Eine wirklich gesunde Kost besteht zu 80 Prozent aus frischem, rohem Bio-Obst und Gemüse, mehr Gemüse als Obst. Das ist echtes, vollwertiges, ballaststoffreiches Essen; es hilft, den Darm zu reinigen und bietet gleichzeitig die beste Umgebung, in der gesunde Bakterien gedeihen.

Essen Sie viel verschiedenes rohes Gemüse. Das erreichen Sie mit einem großen Salat aus zehn bis 15 Gemüsesorten. Verwenden Sie zudem gesunde Fette und viel sauberes reines Wasser (oderCranberry-Limonade). Mehr über die Entgiftung mit Cranberry-Limonade erfahren Sie unter den beiden ersten angegebenen Quellen.

Wenn Sie keine verarbeiteten Lebensmittel mehr essen, schalten Sie automatisch nicht nur den Zucker aus, sondern außerdem künstliche Aromen, Farbstoffe, Konservierungsstoffe, MSG, GVO, Transfette und künstliche Süßstoffe.

Mit dieser Ernährungsumstellung legen Sie die Grundlage dafür, wieder gesund zu werden und den Körper von Candida zu befreien. Mit den richtigen Nahrungsergänzungsmitteln können Sie den Prozess sogar noch beschleunigen.




Quellen:






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Montag, 28. September 2015

Gegen Diabetes und Allergien: Urkeime bei Amazonas-Indianern entdeckt

Gegen Diabetes und Allergien: Urkeime bei Amazonas-Indianern entdeckt

Markus Mähler

Was machen westliche Forscher am Amazonas? Sie reisen zurück in die Steinzeit und nehmen Speichel- und Stuhlproben bei Indianern, die isoliert von der modernen Welt leben. Diese Indios tragen eine beispiellose Vielfalt an Bakterien in sich. Darunter unbekannte Arten mit Widerstandsgenen. Sie schützen offenbar auch vor Diabetes, Allergien, Asthma und anderen Zivilisationskrankheiten. Hat die moderne Medizin mit ihrer klinischen Sauberkeit bei uns zu viel abgetötet?

Tief draußen im Quellgebiet des Orinoco-Flusses – an der Grenze zwischen Venezuela und Brasilien – verbirgt sich eine medizinische Sensation. Dort lebt der Stamm der Yanomami. Die Koordinaten ihrer Dörfer sind Geheimsache und das ganze Areal eine militärische Sperrzone.

Bisher hielt das Urvolk im Amazonaswald die Flugzeuge am Himmel für Seelen auf dem Weg durch die Lüfte. Seit 11 000 Jahren leben die Yanomami isoliert vom Rest der Welt. Bis jetzt, denn nunspazieren plötzlich weiße Forscher durch ihre Dörfer und bitten die erstaunten Indios um Haut- und Mundabstriche oder gleich um eine Stuhlprobe.

Forscher schicken die Indios für eine Stuhlprobe in den Wald

Den US-Forschern und ihren venezolanischen Kollegen geht es dabei um das Mikrobiom der Yanomami. So werden die Billionen Bakterien im menschlichen Körper genannt, die meisten davon sind wichtig für unsere Gesundheit und das Immunsystem. Was die Forscher an den Indios erstaunt: Sie tragen eine unglaublich große Menge an bisher unbekannten Keimen in sich.

Der Volksmund würde sagen, sie haben eine sehr gesunde Darmflora. Das Mikrobiom der zivilisationsmüden US-Amerikaner ist im Vergleich dazu 40 Prozent weniger dispers, also nur etwa halb so vielfältig.

Die Urkeime der Amazonas-Indianer weisen auch einzigartige Widerstandsgene auf, die den Wissenschaftlern bislang ein Rätsel sind. Wie können Bakterien, die so isoliert wie ihre Wirte leben, gegen synthetische Antibiotika der modernen Medizin resistent sein? Bereits im April veröffentlichte Jose Clemente von der Icahn School of Medicine in New York eine Studie, die mehr Fragen aufwirft, als beantwortet. Er nannte es aber eine »einzigartige Gelegenheit, unsere mikrobische Vergangenheit unter das Mikroskop zu bringen«.

Wir haben die gesunden Urkeime verloren

Die Bakterien der Yanomami sind keine seltene Mutation, sondern das, was wir alle einmal in uns trugen – aber jetzt verloren haben. Was hat diese Vielfalt in der modernen Welt zerstört? UnserLebensstil, die klinisch saubere Medizin, die Chemie? Im Regenwald gibt es keine Konservierungs- und keine Zusatzstoffe. Dort hat nie ein Supermarkt gestanden, dort lag nie ein genetisch verändertes Lebensmittel im Regal. Offenbar haben wir einen bequemen Weg eingeschlagen, der die Gesundheits-Keime zerstört.

Die Forscher vom venezolanischen Caicet-Zentrum sind gerade wieder zu den Indianern aufgebrochen. Sie reisen zurück in die Urzeit, nehmen bei den Indios ständig neue Proben, haben aber noch keine Antworten. Was bisher klar ist: Das vielfältige Mikrobiom der Yanomami schützt seine Wirte vor anderen, schädlichen Keimen. Scheinbar sind wir modernen Menschen so anfällig für Diabetes, Allergien, Asthma und viele weitere Immun- und Stoffwechselkrankheiten, weil uns die Keimbesiedlung aus der Urzeit abhandengekommen ist.

Muss ein Indianerstamm für die Zukunft der Menschheit isoliert werden?

Die meisten Studien zum menschlichen Mikrobiom wurden bisher an US-Amerikanern und Europäern vorgenommen. Jetzt taucht ein kleiner, isolierter Indianerstamm auf und lässt uns wie eine Sackgasse der Evolution aussehen – zumindest, was die Zahl der gesundheitsfördernden Keime angeht.

Das stürzt die Biologen auch in ein ethisches Dilemma: Dürfen sie die Indios mit moderner Medizin behandeln? Zerstört schon ein Stück Seife oder eine Tube Zahnpasta ihre wertvollen Keime? Mussder Stamm im Amazonaswald weiter isoliert werden – für die Zukunft der Menschheit und den Kampf gegen ihre Wohlstandskrankheiten?

Der Glücksfall für die Pharmaindustrie und die Biotech-Branche

Die Indios wissen offenbar nicht, wie wertvoll sie für die milliardenschwere US-Pharmaindustrie sind oder die Biotech-Branche. Oscar Noya-Alarcón ist einer der 23 Autoren der großen Mikrobiom-Studie – und der Einzige, der die Yanomami persönlich in ihrem isolierten Dorf besucht. Er beschreibt, dass die erstaunten Indios das Ganze offenbar für ein Spiel halten.

Den Forschern mit ihren Wattestäbchen und Plastikbehältern für Urinproben wird es damit natürlich leicht gemacht. Sie picken mit Pipetten Hautproben von den Unterarmen oder schicken die Indianer mit Röhrchen für Stuhlproben in den Wald. »Die haben natürlich gelacht«,berichtet der Arzt, »die Yanomami lachen überhaupt sehr viel«. Bei der ersten Begegnung befühlten sie die weiße Haut der Neuen und lachten über die Füße der Forscher. Die waren in Schuhen versteckt und so weich, wie es die Indios nur von Babyfüßen kennen.

Ein Leben als Versuchskaninchen

Auch, wenn die Yanomami nicht wissen, dass die Welt eine Kugel ist, sie sind jetzt ein Teil von ihr. Ihre Heimat ist zum Zeitreise-Experiment geworden und sie sind die Versuchskaninchen. Wenn dieBiologen ihre Proben beisammen haben, steigen sie in einen Helikopter der venezolanischen Armee und fliegen fast 1000 Kilometer zurück in das Tropeninstitut von Puerto Ayacucho.

Dort beginnt die Arbeit am Mikroskop, in der Petrischale und in der Massenspektrometrie-Anlage. Gloria Dominguez-Bello ist eine weitere Autorin der Mikrobiom-Studie und erklärt: »Die Herausforderung besteht darin, herauszufinden, was die wichtigen Bakterien sind, deren Funktion wir benötigen, um gesund zu sein.« Aber keine Sorge, die Urkeime der Indianer landen vorerst nicht im Supermarktregal. Kein Gesundheits-Joghurt von Nestlé – jetzt mit den echten Yanomami-Kulturen. Das wäre eine echte Verschwendung. Pharmariesen und Biotech-Konzerne werden damit viel mehr Geld verdienen können.









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Studie zeigt: Impfstoffe regen das Wachstum gefährlicherer Virenstämme an

Studie zeigt: Impfstoffe regen das Wachstum gefährlicherer Virenstämme an

Ethan A. Huff

Endlich geben auch Wissenschaftler zu, dass Impfstoffe tatsächlich Viren freisetzen und dabei die Entstehung gefährlicherer Virenstämme auslösen. Eine neue Studie, die jüngst im Open-access-Internetjournal PLOS Biology erschien, zeigt, dass so genannte »undichte« Impfstoffe – das heißt »nicht vollkommene« Impfstoffe (also alle) – die Krankheit auf andere verbreiten und nicht geimpfte Kinder einem noch größeren Risiko aussetzen.

Bei der Studie untersuchte ein internationales Forscherteam an geimpften und nicht geimpften Hühnern das Marek-Virus. Die Marek-Krankheit ist eine durch ein Herpesvirus hervorgerufene Infektionskrankheit bei Hühnern. Sie äußert sich in Symptomen wie Nervenschäden, Lähmung und Krebstumoren.

Nach Ansicht von Experten nahm die Krankheit früher einen gelinderen Verlauf als heute; seit den 1980er Jahren hat sie in Nordamerika und Europa rapide an Intensität zugenommen. Wie die neueStudie ergab, ist der Grund darin zu sehen, dass »nicht vollkommene« Impfstoffe buchstäblich Virenstämme durchsickern lassen, die dann mit der Zeit immer virulenter werden.

»Unsere Untersuchung zeigt, dass der Einsatz undichter Impfstoffe die Entstehung gefährlicherer ›heißer‹ Virenstämme fördern kann, die für nicht Geimpfte ein größeres Risiko darstellen«, mit diesen Worten kommentierte Professor Venugopal Nair, Chef des Programms für Vogel-Viruserkrankungen am britischenPirbright Institute die Erkenntnisse.

Es gibt keinen »vollkommenen« Impfstoff, alle stellen eine Gefahr dar

Aber behauptet die US-Gesundheits- und Seuchenschutzbehörde CDC (Centers for Disease Control and Prevention) denn nicht, Impfstoffe könnten unmöglich Viren freisetzen, weil die enthaltenen Viren inaktiviert seien? Das berichten jedenfalls USA Today und andere Dinosaurier-Medien auf der Grundlage von Impfstoff-Quacksalbern wie Paul Offit.

Wie es aussieht, stellt sich ein weiteres Impf-»Märchen« als Impf-Wahrheit heraus, denn kein Impfstoff ist perfekt, und damit besteht bei allen die Gefahr eines Lecks. Eltern, die eine Impfungihrer Kinder ablehnen, sagen schon lange, ihre nicht geimpften Kinder würden durch kürzlich geimpfte Kinder, die wandelnde Krankheitsträger sind, in Gefahr gebracht.

Es ist lächerlich, wenn die neue Studie das Gegenteil behauptet, indem sie insistiert, Impfstoffe gegen Pocken, Polio, Mumps, Röteln und Masern wirkten allesamt »perfekt«.

Aber wir wissen: Das ist schlichtweg nicht wahr, insbesondere nicht für den MMR-Impfstoff, der noch immer mit Argusaugen beobachtet wird, seit ein Merck-Whistleblower enthüllt hat, dass der Pharmariese wissenschaftliche Daten manipulierte, um die mit ihm verbundenen Gefahren zu vertuschen und ihn als wirksamer darzustellen, als er in Wirklichkeit ist.

»Im Besonderen behauptete und behauptet Merck bei der Etikettierung und andernorts fälschlich, die Wirksamkeit seines Impfstoffs betrage 95 Prozent und mehr«, heißt es in dem VerfahrenChatom gegen Merck & Co.[PDF]

»In Wirklichkeit weiß Merck und hat – durch die Verwendung unangemessener Testverfahren und die Fälschung von Testdaten – affirmative Schritte unternommen, zu vertuschen, dass sein Mumps-Impfstoff seit mindestens 1999 weit weniger wirksam als zu 95 Prozent war und ist.«

»Suboptimale« Impfstoffe sind als Gefahr für die allgemeine Gesundheit anerkannt

Ähnlich wie Antibiotika, die die Bildung antibiotikaresistenter »Superkeime« begünstigen, fördern Impfstoff-Viren und deren Virus-Komponenten die Bildung resistenter Viren, die viel gefährlicher sind als ihr natürliches Gegenstück.

Das ist auch ein wichtiger Einwand gegen den Druck, einen Ebola-Impfstoff zu entwickeln, denn das schon jetzt tödliche Virus könnte sich zu einem noch gefährlicheren wandeln, das potenziell einen Ausbruch von epischem Ausmaß auslöst. So etwas haben wir bereits bei der Polio-Lähmung erlebt, die vom Polio-Impfstoff verursacht wurde.

»Unsere Sorge gilt jetzt den Impfstoffen der nächsten Generation«, sagt Professor Andrew Read von der Penn State Universityin den USA, der bei der jüngsten Studie mit Nair zusammenarbeitete. »Wenn die Impfstoffe der nächsten Generation undicht sind, könnten sie die Entwicklung gefährlicherer Stämme des Virus befeuern.«

»Wir wollen nicht, dass die Entwicklung von so tödlichen Viruserkrankungen wie Ebola in die Richtung verläuft, die, wie unsere Studie dargelegt hat, bei suboptimalen, undichten Impfstoffen möglich ist.«




Quellen für den Beitrag waren u.a.:









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NASA gibt grünes Licht für den Einsatz von kolloidalem Silber als Antibiotikum im Weltraum

NASA gibt grünes Licht für den Einsatz von kolloidalem Silber als Antibiotikum im Weltraum

Ethan A. Huff

Im weltpolitischen Tagesgeschäft werden die USA und Russland als Erzfeinde dargestellt. Ganz anders sieht es im Weltraum aus: Seit Jahren arbeiten Astronauten beider Länder in der Internationalen Raumstation ISS zusammen, wobei die lebensunterstützenden Verfahren von den jeweiligen Ländern gestellt werden. Beide Seiten waren bis vor Kurzem getrennt.

Jahrelang benutzte die amerikanische Seite Jod zur Wasseraufbereitung auf der ISS, während die russische Seite dazu antibakterielles Silber verwendete. Allerdings nutzten die USA auch Wasser, das auf russischer Seite übrig geblieben war. Das russische Verfahren zur Wasseraufbereitung war stets wesentlich effizienter als das amerikanische.

Es schien, als würden die beiden Länder nie zu einer einheitlichen Methode zur Wasseraufbereitung finden, die den Interessen beider Seiten diente. Vor Kurzem jedoch entschied die National Aeronautics and Space Administraion (NASA),das russische Verfahren zu übernehmen, weil man gemerkt hat, dass die Zugabe von ionisiertem Silber zum Wasser einfacher, effektiver und weitaus effizienter ist als die Zugabe von Jod.

»Anders als Jod braucht Silber nicht aus dem Wasser ausgefiltert zu werden«, heißt es in einer Bloomberg-Meldung. »Zur Geschmacksverbesserung werden Epsom-Salze (Magnesium) zugesetzt.«

NASA erklärt, Silber sei ein effektives Mittel zur Wasseraufbereitung, anders als die US-Lebensmittelsicherheits- und Arzneimittelzulassungsbehörde FDA behauptet

Ist denn aber die US-Lebensmittelsicherheits- und Arzneimittelzulassungsbehörde FDA (Food and Drug Administration) nicht vehement dagegen, dass Silber als sicheres Bakterizid verwendet wird? Sie ist wiederholt gegen Firmen vorgegangen, die versuchen, den Menschen mit antibakteriellem Silber zu helfen.

Beispielsweise drohte sie während der jüngsten Ebola-Epidemie Organisationen wie der Natural Solutions Foundation, als diese versuchte, Ebola-Opfern durch die Gabe von Silberwasser zuhelfen.

Was ist mit dem Vorgehen der US-BehördeFDA gegen die texanische Firma Utopia Silver Supplements, die seit über fünf Jahren mit der Behörde über Verkauf und Vertrieb ihrer Ergänzungsmittel mit kolloidalem Silber im Streit liegt? Die FDAblockiert alle Versuche ehrlicher Forschung über die antibakteriellen Eigenschaften von Silber, sie hat sogar mit der Schließung von Firmen gedroht, die es für persönlichen oder medizinischen Gebrauch anbieten.

Offenbar ist die FDA aber im Weltraum nicht zuständig, denn sowohl die russischen als auch die amerikanischen Astronauten werden ab jetzt Silber zur Wasseraufbereitung nutzen. Sauberes Wasser ist verständlicherweise in einem Raumschiff schwer zu beschaffen. Wenn jetzt hauptsächlich Silber eingesetzt wird, um Astronauten am Leben zu erhalten, so sagt das viel über sein therapeutisches Potenzial.

Zur Sicherheit wird die amerikanische Seite auch weiterhin Trinkwasser mit Jod herstellen. Wie Layne Carter, Subsystems Manager der internationalen Raumstation ISS, erklärt, plane man»verschiedene Redundanzen in der Raumstation, für den Fall, dass es bei einem der Systeme Probleme gibt«. Dennoch wird Wasser demnächst vorwiegend mithilfe von Silber aufbereitet.

»Aufgrund der zunehmenden Verwendung von kolloidalem Silber als Biozid ist die Entwicklung einer einfachen und kostengünstigen Methode, Silber zu testen, von Nutzen«, gibt die NASA auf ihrer Website zu. »Auf der Station wird Silber als Biozid wegen seiner antimikrobiellen Eigenschaften im Trinkwassersystem eingesetzt.«

Da zu viel Silber für Menschen giftig sein kann, unterstützt die NASA die Forschung über eine einfache Technik, die es ISS-Besatzungsmitgliedern erlaubt, in weniger als zwei Minuten den Silbergehalt des Wassers zu überprüfen.



Quellen für diesen Beitrag waren u.a.:







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Antibakterielles Buch aus Silber- und Kupfer-Nanopartikeln zur Wasseraufbereitung in der Dritten Welt

Antibakterielles Buch aus Silber- und Kupfer-Nanopartikeln zur Wasseraufbereitung in der Dritten Welt

Jonathan Benson

Es heißt, man solle ein Buch nicht nach seinem Umschlag beurteilen. In der Dritten Welt jedoch, wo sauberes Wasser oft nur schwer zu bekommen ist, lässt sich ein revolutionäres »antibakterielles Buch« nach der Wirksamkeit von Umschlag und Seiten bewerten.
Eine Art Nanopartikel-haltiger Roman ist der neueste Versuch von Helfern in Afrika, die ein sicheres, chemiefreies Verfahren zur Aufbereitung von Trinkwasser für die Ärmsten entwickeln wollen.

Es geht ganz einfach: Die Seiten dieses trinkbaren Buchs sind mit Silber- und Kupfer-Nanopartikeln beschichtet, die bekanntermaßen antibakteriell wirken. Die Entwickler sagen, es könne in nichttrinkbares Wasser getaucht werden, um dieses aufzubereiten.

Berichten zufolge zeigen Versuche an 25 Orten in Afrika, deren Wasserquellen verseucht sind, vielversprechendes Potenzial; die metallverstärkten Seiten entfernen circa 99 Prozent der schädlichen Bakterien.

Geringe Mengen an Kupfer und Silber werden in das Wasser abgegeben. Sie können nützlich sein, ihre Toxizität ist vernachlässigbar gering, insbesondere in den niedrigen freigesetzten Mengen. Deshalb halten die Forscher die Methode für einen gangbaren Weg, verseuchtes Wasser aufzubereiten, wenn keine anderen, teureren Verfahren zur Verfügung stehen.

»Gedacht ist es für Gemeinden in Entwicklungsländern«, erklärte Dr. Teri Dankovich, als Postdoc-Forscherin an derCarnegie Mellon University in Pittsburgh, Pennsylvania, an der Entwicklung des essbaren Buch beteiligt, jüngst beim 250. Treffen der Amerikanischen Chemischen Gesellschaft (ACS).

»Man braucht nur eine Seite herauszureißen, in einen einfachen Filterhalter zu geben und Wasser aus einem Bach, Fluss, Brunnen usw. hineinzugießen, und heraus kommt sauberes Wasser – und auch tote Bakterien«, sagte sie in BBC News.

Schädliche Bakterien absorbieren Silber- und Kupfer-Ionen, die sie schließlich töten

Rund 663 Millionen Menschen auf der Welt hätten gegenwärtig keinen Zugang zu sauberem Wasser, sagte Dr. Dankovic. Oftmals könne es noch Jahre dauern, bis moderneWasseraufbereitungsanlagen gebaut würden, deshalb werde ein einfacheres Verfahren gebraucht.

Mit reinigendem Silber- und Kupferpapier ließe sich diese verbreitete Durst-Pandemie für Pfennigbeträge minimieren, dank der beeindruckenden Reinigungskraft dieser natürlichen Metalle.

»Ionen lösen sich von der Oberfläche der Nanopartikel, sie werden von den Mikroben absorbiert«, erklärte sie die Technik. Sie betonte, eine einzige Seite des trinkbaren Papiers könne bis zu 100 Liter Wasser aufbereiten. Ein ganzes Buch könne den Bedarf eines Menschen an sauberem Wasser für bis zu vier Jahre decken.

»In über 90 Prozent der Proben waren keine Bakterien nachweisbar, nachdem wir das Wasser durch das Papier gefiltert hatten. Es ist wirklich toll zu sehen, dass das Papier nicht nur im Labormodell funktioniert, sondern sich auch bei realen Wasserquellen, die die Menschen nutzen,erfolgreich erweist.«

In früheren Laborversuchen hatten Dr. Dankovich und ihr Team gezeigt, dass das Papier bei der Aufbereitung künstlich verunreinigten Wassers funktionierte. Bei späteren Feldversuchen stellte sie fest, dass das Papier in fast jeder Anwendung funktionierte; im Schnitt wurde der Bakteriengehalt um 99 Prozent reduziert. In den meisten Fällen war es zu 100 Prozent wirksam.

Selbst bei schwer verseuchten Abwasserproben reinigte das Papier das Wasser in beeindruckendem Grad.

»An einer Stelle wurden ungeklärte Abwässer in den Fluss geleitet, entsprechend hoch war dessen Bakteriengehalt. … Wir waren von der Wirksamkeit des Papiers wirklich beeindruckt, in diesen Proben tötete es die Bakterien beinahe komplett.«

»Wir müssen den Menschen [dieses Papier] zugänglich machen, um zu sehen, wie es sich auswirkt. Als einzelner Wissenschaftler kann man sonst nicht viel erreichen.«


Quelle für diesen Beitrag war u.a.:







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Gesunde Darmbakterien helfen bei der Prävention altersbedingter Krankheiten

Gesunde Darmbakterien helfen bei der Prävention altersbedingter Krankheiten

J. D. Heyes

Um besser zu verstehen, warum manche Menschen bis ins hohe Alter körperlich und geistig fit bleiben, andere aber nicht, führen Wissenschaftler Experimente mit Fruchtfliegen durch. Erste Ergebnisse deuten auf einen Zusammenhang mit dem Darm hin.

Tatsächlich haben bereits andere Studien eine Verbindung zwischen Krankheiten wie Diabetes und Parkinson und Veränderungen in der Zusammensetzung der Darmbakterien gezeigt. Eine direkte Ursache können Forscher jedoch bisher nicht nachweisen.

»Altersbedingte Verschlechterung hängt eng mit Veränderungen in der Gemeinschaft der Darmmikroben zusammen«, sagte Erstautor David Walker von der University of California, LosAngeles, gegenüber der französischen NachrichtenagenturAgence France-Presse. »Mit zunehmendem Alter steigt die Zahl bakterieller Zellen deutlich, und die Zusammensetzung der Bakteriengruppen verändert sich.«

»Wir haben ihr Leben deutlich verlängert«

Walkers Team arbeitete mit Fruchtfliegen, zum einen wegen deren kurzer Lebensspanne von durchschnittlich acht Wochen und zum zweiten, weil sie in sehr unterschiedlichem Alter sterben. »Eine der großen Fragen in der Biologie des Alterns betrifft die große Variationsbreite in der Art, wie wir altern und wie lange wir leben«, sagte Walker.

Zusätzlich konnten Wissenschaftler sämtliche Gene einer Fruchtfliege identifizieren und sind dadurch in der Lage, sie individuell an- und abzuschalten. Das bringt für die Forschung weitere Variable in der Anlage von Experimenten. Agence France-Presse berichtet:
Ausgehend von früheren wissenschaftlichen Untersuchungen, bei denen sie beobachtet hatten, dass die Fliegen wenige Tage vor ihrem Tod einen durchlässigen Darm entwickeln, analysierten sie die Darmbakterien – die kollektiv als Mikrobiota bezeichnet werden – von mehr als 10 000 weiblichen Fliegen.
Sie isolierten eine Gruppe Fliegen, denen sie Antibiotika verabreichten, um die Zahl der im Darmtrakt gefundenen Arten zu verringern; das Ergebnis war eine bessere Verdauungsfunktion, als sie älter wurden.
»Dadurch, dass wir die Veränderungen in den Darm-Mikrobiota, die wir mit dem nahen Tod der Fliegen in Verbindung brachten, durch die Gabe von Antibiotika verhinderten, verlängerten wir ihr Leben deutlich; zudem waren sie gesünder«, erklärte Walker gegenüber AFP.

Nachdem die Durchlässigkeit eingesetzt hatte, lebten die Fliegen, die Antibiotika erhielten, im Durchschnitt noch 20 Tage, eine ansehnliche Zeit bei ihrer durchschnittlich kurzen Lebensdauer.

»Die Gesundheit des Darms – insbesondere der Erhalt der Barriere, die den übrigen Körper vor dem Darminhalt schützt – ist äußerst wichtig, sie könnte mit zunehmendem Alter leiden«, sagte Erstautorin Rebecca Clark von der britischen Durham University.

Darmgesundheit ist gut

In Zusammenarbeit mit Forschern des Scripps Research Institute in Florida produzierte das Team Fliegen, die völlig keimfrei waren und in deren Darm sich keinerlei Mikroben befanden. Diese Fliegen lebten im Durchschnitt 80 Tage, also eineinhalb Mal so lange wie Fliegen, die nichtverändert worden waren.

Bei einer vorangehenden Studie hatten Forscher darlegen können, wie sich die Mikrobiota im Laufe eines Lebens verändert. Die frühere Studie wurde in der von Experten begutachteten Zeitschritt Cell Reports veröffentlicht.

Wissenschaftler wissen schon lange, dass ein gesunder Darm der Schlüssel für allgemeines Wohlergehen ist. 2013berichtete NaturalNews, dass Forscher an der Emory University School of Medicine in Atlanta von der Entdeckung überrascht waren, dass gesunde Darmbakterien halfen, geschädigtes Darmgewebe wieder aufzubauen:

Spezifisch wurde beobachtet, dass das Bakterium Lactobacillus die Produktion und Zellproliferation von NADPH-Oxidase(Nox1)-abhängigen ROS (reaktive Sauerstoffspezies) anregte, die als Signal-Botenstoffe für die verschiedenen Körpersysteme dienen, die normale und gesunde biologische Abläufe steuern. Ohne diese wichtigen Botenstoffe kann insbesondere das Verdauungssystem aus dem Gleichgewicht geraten; die Folgen sind Stoffwechselstörungen, Infektionen, Allergien und Darmerkrankungen wie Darmentzündungen.

»Es ist bekannt, dass Säugetiere in einer homöostatischen Symbiose mit ihren Darm-Mikrobiota leben und dass diese zahlreiche unterschiedliche physiologische Abläufe beeinflussen. Diemolekularen Mechanismen des symbiotischen Austauschs im Darm sind allerdings noch weitgehend unbekannt«, sagte Andre S. Neish, Professor an derEmory University School of Medicine und Leiter der Studie.

»Bei unserer Studie haben wir entdeckt, dass Lactobacilli reaktive Sauerstoffspezies aktivieren können, die regulierend auf Darm-Stammzellen wirken, einschließlich der Aktivierung der Proliferation dieser Zellen.«



Quellen waren u.a.:






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Sonntag, 27. September 2015

Verarbeitetes Getreide, Weißbrot und Nudeln verursachen Blutzuckerspitzen, die mit Depression in Verbindung gebracht werden

Verarbeitetes Getreide, Weißbrot und Nudeln verursachen Blutzuckerspitzen, die mit Depression in Verbindung gebracht werden

David Gutierrez

Eine Ernährung mit viel verarbeitetem Getreide – beispielsweise Weißbrot, weißes Mehl und Zucker – kann möglicherweise bei älteren Frauen das Risiko einer Depression erhöhen. Das ergab eine Studie von Forschern der Columbia University, die im American Journal of Clinical Nutrition veröffentlicht wurde. Eine Kost mit der Betonung auf Vollkornprodukte und Gemüse senkt dagegen das Risiko.

Rund drei Prozent der Menschen in Großbritannien leiden an einer Depression. In den Vereinigten Staaten liegt der Anteil bei Jugendlichen bei über zwölf und bei Erwachsenen bei acht Prozent.

Das amerikanische National Institute of Mental Health nennt als Hauptsymptome einer Depression das dauerhafte Gefühl von Angst, Leere, Schuld, Hilflosigkeit, Traurigkeit, Wertlosigkeit, Reizbarkeit, Müdigkeit oder Unruhe sowie Konzentrationsschwierigkeiten, Veränderungen des Schlafmusters und Selbstmordgedanken.

Ernährung kann eine Depression verhindern und womöglich sogar heilen

Bei der Herstellung von raffinierten Kohlenhydraten wie weißem Mehl und weißem Reis wird der Ballaststoffteil des Korns entfernt. Entsprechend haben diese »weißen Kohlenhydrate« einen wesentlich höheren Gehalt an einfachen Zuckern, gleichzeitig aber deutlich weniger sonstige Nährstoffe.

Solche Nahrungsmittel stehen ganz oben auf der Skala des glykämischen Indexes (GI). Der glykämische Index gibt an, wie viel Zucker sich nach dem Verzehr eines bestimmten Nahrungsmittels im Blut findet.

Um einzuschätzen, wie sich verschiedene Arten von Nahrungsmitteln auf eine Depression auswirken, sammelten die Forscher Daten von über 70 000 älteren Frauen, die zwischen 1994 und 1998 an der Studie Women’s Health Initiative teilgenommen hatten. Sie untersuchten, welche Kohlenhydrate sie verzehrten, und verglichen anschließend die glykämische Last und die Häufigkeit vonDepressionen.

Es zeigte sich eine Verbindung zwischen höherem Konsum von Zucker und raffiniertem Getreide und einem höheren GI-Wert; beide wurden mit einem erhöhten Risiko einer neu einsetzenden Depression in Verbindung gebracht. Hingegen war das Risiko bei Frauen, die mehr Ballaststoffe, Vollkornprodukte, Gemüse und Obst (ausgenommen Fruchtsaft) zu sich nahmen, niedriger.

»Das lässt darauf schließen, dass eine Ernährungsumstellung bei einer Depression hilfreich sein oder diese verhindern kann«, erklärte der Wissenschaftler James Gangwisch.

Ursache und Wirkung?

Als eine mögliche Erklärung für die Verbindung führten die Forscher an, der Verzehr von Nahrungsmitteln mit hohem glykämischen Index führe zu Blutzuckerspitzen, die dann höhere Insulinwerte nach sich ziehen. Es ist bekannt, dass ein hoher Insulinspiegel die Symptome einerDepression wie Stimmungsschwankungen und Müdigkeit verstärkt.

Außerdem beobachteten die Forscher, dass eine Ernährung mit viel raffinierten Zuckern und Getreide mit einem höheren Risiko für Entzündung und Herz-Kreislauf-Erkrankung in Verbindung steht; beide gelten als Risikofaktoren einer Depression.

Andere Wissenschaftler waren eher skeptisch und verwiesen darauf, die Studie sei nicht darauf angelegt, zu beweisen, dass eine Kost mit hohem GI die höhere Depressionsrate verursache. »Wer Körper und Geist gesund, vollwertig und nährstoffreich ernährt, fühlt sich besser«, sagte die Ernährungswissenschaftlerin Lona Sandon von der University of Texas. »Vielleicht fühlt man sich besser und ist besserer Stimmung, weil man weiß, dass man seinem Körper etwas Gutes tut.«

»Zudem geht aus dem Bericht nicht hervor, was eher kam, die Depression oder der Verzehr von raffinierten Kohlenhydraten«, sagte Sandon. »Viele Menschen ernähren sich schlecht, wenn sie deprimiert oder gestresst sind, und greifen vielleicht eher zu raffinierten Kohlenhydraten – wiebeispielsweise Schokolade –, um sich in bessere Stimmung zu versetzen.«

Die Ernährungswissenschaftlerin Penny Kris-Etherton von der Penn State Universityreagierte positiver, sie bezeichnete die Studie als »wichtigen Beitrag einer neuen wissenschaftlichen Literatur«.

»Viele entdecken erst jetzt die Verbindung zwischen Ernährung und geistiger Gesundheit«, sagte Kris-Etherton. »Ich glaube, es verleiht einem faszinierenden und lohnenden Forschungsbereich neuen Schub.« Den Forschern selbst sind die Grenzen ihrer Studie bewusst, sie fordern deshalb weitere wissenschaftliche Untersuchungen, um die Ergebnisse bei Männern und jüngeren Frauen zu bestätigen.


Quellen für diesen Beitrag waren u.a.:






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